Urheberrecht: Weitere Plagiatsvorwürfe gegen die gefeierte 17jährige Autorin Helene Hegemann

veröffentlicht am 11. Februar 2010

Kaum ist der Plagiatsvorwurf gegen die Teenagerin zu Ihrem gefeierten Werk „Axolotl Roadkill“ heraus (Link: Copykill), bahnt sich neues Ungemach an. So wirft der 26jährige Berliner Filmstudent Benjamin Teske der Autorin laut der Welt vor, ihre Geschichte „Die Spiegelung meines Gesichts in der Erschaffung der Welt“ sei „komplett eine Kopie von unserem Film [„Try a little tenderness“], sowohl die Sätze, als auch die Formulierungen und der Ablauf der Handlung.“ Der Filmstudent vermutet, dass Hegemann auf seinen Kurzfilm 2009 beim 30. Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken aufmerksam geworden sei, da sie im selben Jahr mit ihrem Film „Torpedo“ in der Kategorie der mittellangen Spielfilme gewonnen habe (JavaScript-Link: Welt). Was wir davon halten?

Mit der Originalität und Echtheit fremder Werke sollte nicht beliebig umgegangen werden. Avantgardistische Verbalakrobatik macht den Fehlgriff nicht besser und das jugendliche Alter – das gewöhnlich letzte Argument – ist hierbei kaum eine Entschuldigung, wenn sich die Betreffende durch eine tiefergehende intellektuelle Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Phänomenen profiliert. Sollte sich der erneute Vorwurf ebenfalls bestätigen, könnte man durchaus den Eindruck erhalten, dass die Ausbeutung fremder Werke bei Hegemann System hätte. Sodann droht der Spruch „Mach mir hier nicht die Hegemann“. Sollte sich ein solcher erst einmal etabliert haben, dürfte es mit der Autorenkarriere ein jähes Ende haben. Was bliebe, wären nicht die Werke, sondern kaum mehr als ein dunkler Nachhall zur Person Helene Hegemann in der Öffentlichkeit.

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