APPLE: Arbeitet Apple am iCar? / Die Markenentwicklung von Apple

veröffentlicht am 8. März 2011

Apples jüngste Markenanmeldung vom 03.03.2011 (Gemeinschaftsmarke 009783978) deutet an, dass der Innovations-Konzern wahrhaft Großes mit seiner Marke vorhat. Zunächst ein kurzer Abriß zu der Jahrzehnte währenden Innovationsorgie der Kalifornier: In die Annalen ging man frühzeitig als Schöpfer des berühmten Macintosh und weiterer PC-Derivate ein, der größten Ansammlung proprietärer Nerd-PCs jenseits von Eden. Im Mai 1998 brach man mit dem iMac in die Ära des Ichs auf. Nachdem man 2001 Sonys Klassiker, den Walkman, mit dem iPod ablöste, gelang es 2007 mit der Vorstellung des iPhones, dem Produktbereich Smartphones, der bereits die ein oder andere Nahtod-Erfahrung hinter sich hatte, wieder auf die Sprünge zu helfen. 12 Jahre nach Stapellauf des ersten iMacs reanimierte man mit dem iPad dann auch den Tablet-PC-Markt. Das alles dürfte in naher Zukunft aber eher wie Kindergeburtstag anmuten, wirft man einen (nicht ganz ernst gemeinten) Blick auf die neuerlich registrierten Markenklassen:

„This Bud’s for you“ ist seit diesen Tagen definitiv old school (was wir nicht zwingend für witzlos halten, vgl. hier und hier), denn der Mensch des 21. Jahrhunderts trinkt das iBeer, und zwar aus der vermutlich neigungssensibelsten und flachsten Dose der Welt. Dies mag man annehmen, seit die Innovationshorde für ihr Früchtchen die 32. Klasse der Nizzaer Klassifikation reklamiert (Biere; Mineralwässer und kohlensäurehaltige Wässer …).

Die Designerdose entsorgt der Mann von Welt selbstverständlich, bevor er in das iCar einsteigt, höchst wahrscheinlich deutlich schicker als der Staubfänger SkyCar, vielleicht aber nicht ganz so flach, wie der Lamborghini Aventador („Every weapon needs a master“). Sie werden es erraten haben: Apple beansprucht die Warenklasse 12 (Fahrzeuge; Apparate zur Beförderung auf dem Lande, in der Luft oder auf dem Wasser). Das könnte zwar Ärger mit einigen Bajuwaren ergeben, welche sich bereits hierzulande die Marke i-car (DPMA Reg.-Nr. 30008295) für die gleiche Klasse haben registrieren lassen. Andererseits: Wer den Konflikt mit Fujitsu nicht scheut, dürfte bei BMW nicht gerade kalte Füße bekommen. Und – ach ja – hier geht es garnicht um die Marke iCar, sondern die Marke „Apple“ …

Zu dem Designer-Fahrzeug gibt es standesgemäß wohl weiße (!) iTires (Klasse 17: Gummi) und den aus einem Stück Aluminium gefrästen iSit (Klasse 16: Möbel). Suchen Sie sich die nächsten Kreationen gleich selbst aus, die Markenanmeldung findet sich hier.

Abschlussbemerkung: Wenn man bei Apple allerdings auch die Klasse 6 beansprucht („Unedle Metalle“), schießt man unseres Erachtens in Anbetracht obiger Historie etwas über das Ziel hinaus.

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