Britische Kanzlei Davenport Lyons steht wegen Filesharing-Abmahnungen vor Disziplinartribunal

veröffentlicht am 18. März 2010

Die Kanzlei Davenport Lyons, welche bereits Gegenstand unserer Berichterstattung war – sie hatte das berüchtigte „Kornmeyer-Fax“ erhalten – hat nunmehr selbst Ärger bekommen. Nachdem ihre Anwälte David Gore und Brian Miller in erheblichen Maße angeblich illegales Filesharing abgemahnt hatten, warf ihr das britische Verbrauchermagazin Which? „schikanöses“ und „exzessives“ Verhalten vor und rief die Solicitors Regulation Authority (SRA), eine Art von britischer Bundesrechtsanwaltskammer, an. Dieses Tribunal wird nunmehr die Vorgänge unter standesrechtlichen Aspekten prüfen. Das berichtet zumindest gulli unter Berufung auf einen Bericht der Law Gazette.

Rechtlicher Hintergrund der Filesharing-Abmahnungen in Großbritannien: Die sog. Digital Economy Bill gewährt die Möglichkeit, Urheberrechtsverletzer per Brief zu verwarnen. Von einer rechtsanwaltlichen Kostennote, wie sie in Deutschland üblich ist, ist insoweit jedoch nicht die Rede.

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