Filesharing: Das Ende der Abmahnungswellen? / Kostenloser und legaler (!) Musikstreaming-Dienst öffnet heute in Deutschland seine Pforten

veröffentlicht am 3. Mai 2010

Nach einem Bericht der Welt hat ein deutsches Start-up-Unternehmen Universal, Sony, Warner und EMI dazu gebracht, in das für den Nutzer kostenlose Streaming von insgesamt 6,2 Mio. Musiktiteln einzuwilligen. Finanziert wird der Dienst, der unter dem heutigen Tage online gehen will, mit akustischer Werbung und Anzeigen auf der Website. Unter simfy.de ist derzeit zwar lediglich eine Platzhalter-Seite vorzufinden; im simfy-Blog wird jedoch schon heftigst die Werbetrommel gerührt. Streaming-Angebote finden sich auch bei Steereo, Musicload und Napster, allerdings sind diese kostenpflichtig (bis zu 15,00 EUR/Monat) (Welt). Was wir davon halten?

Streaming ist nicht mp3. Wer sich die Musik zu Gemüte führen will, benötigt während des Konsums ständig eine DSL-Internetverbindung. Bei dem sonntäglichen Jogg durch den Park wird es da schon mal etwas enger, hat der audiophile Athlet nicht zuvor sein Lauffeld mit einem WLAN-Repeater von militärischer Durchschlagskraft abgedeckt oder seine Route mit diversen WLAN-Hotspot-Feldern seines Internetanbieters abgestimmt. Für die Verbliebenen stellt sich die Frage, ob der Stream nicht mittels frei verfügbarer Software manifestiert werden sollte. Doch hier eröffnen sich mannigfaltige urheberrechtliche Fragen, die nicht immer zu Gunsten des konvertierungsfreudigen Musikfreunds zu beantworten sein dürften. Auch fragen wir uns, ob vor dem Solo von Slash noch schnell die Werbung für das neue Sony Vaio abgefahren wird, was einem eher zweifelhaften Vergnügen entspräche – insbesondere, wenn dies auf der „live“ beschallten Studenten-Party passiert. Übrigens: Keinesfalls sollte man ohne Erlaubnis der oben genannten Rechteinhaber ein Streaming-Angebot für deren Musiktitel vorhalten (LG Hamburg).

I