Studie: Zum steigenden Missbrauch von Pharma-Marken

veröffentlicht am 23. Oktober 2009

Rechtsanwältin Katrin ReinhardtDer Missbrauch von Arzneitmittelmarken steigt enorm.  Der sog. Brandjacking Index hat für den Sommer 2009 die Zustände dokumentiert. Das ecommerce-magazin hat der englischsprachigen Studie einige Ergebnisse abgewonnen und diese übersetzt (Link: ecommerce). Als Grund wird sowohl das steigende Angebot als auch die steigende Nachfrage von Medikamenten im Internet gesehen. Die Markenfälscher haben es sich einzig zum Ziel gesetzt, möglichst viele der gefälschten Mittel zu vertreiben; Gesundheitsrisiken für Konsumenten und der Schaden für die missbrauchten Marken spielen nach Aussage des „MarkMonitor“ keine Rolle. Angst der Verbraucher vor Schweinegrippe und anderen Krankheiten spielt den Onlinebetrügern dabei in die Hände.

Wir zitieren hier ausgewählte Ergebnisse des Brandjacking Index Summer 2009:

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B2B-Angebote von Arzneimittelwirkstoffen in Pulverform nahmen im Zeitraum eines Jahres um 81 Prozent zu (2009: 416 Angebote). Diese Ergebnisse lassen auf die illegale Herstellung und anschließenden illegalen Handel mit Arzneimitteln schließen.
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Neunzig Prozent der Marktplatz-Offerte nannten ein Herkunftsland. Demzufolge stammen 49 Prozent der Angebote aus China und 17 Prozent aus Indien.
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Von den 2.930 Online-Apotheken, die MarkMonitor in dieser Studie fand, waren lediglich vier VIPPS zertifiziert (VIPPS = Verified Internet Pharmacy Practice Sites).
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Online-Apotheken, die nicht VIPPS-zertifiziert waren, boten – verglichen mit zertifizierten Apotheken – Rabatte von bis zu 90 Prozent an. Diese hohen Rabatte lassen darauf schließen, dass die angebotenen Produkte von zweifelhafter Qualität sind.
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36 Prozent der Online-Apotheken wurden in den USA gehostet. Das zweitgrößte Hosting-Land ist Deutschland mit 13 Prozent. Der Anteil der in Großbritannien beheimateten Apotheken fiel von 12 Prozent im Jahr 2008 auf 7 Prozent im Jahr 2009.

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