Nachdem das Stichwort „Kulturflatrate“ die Runde auf den Tauschbörsen macht und zum Teil begeisterte Zustimmung findet, hat der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) schon einmal ein Positionspapier mit zehn Argumenten gegen die Kulturflatrate veröffentlicht (JavaScript-Link: Positionspapier). Zunächst sei allerdings kurz erklärt, was sich unter dem Schlagwort verbirgt: „Die Kulturflatrate ist das Konzept einer gesetzlich geregelten Pauschalabgabe auf Internet-Anschlüsse, die an die Rechteinhaber digitaler Inhalte verteilt werden soll. Im Gegenzug soll dafür die öffentliche Verbreitung digitaler Kopien, beispielsweise in Filesharing-Netzwerken, legalisiert werden. Zur Umsetzung müsste das Urheberrechtsgesetz geändert werden.“ (JavaScript-Link: Wikipedia). Dies sind die 10 Punkte.
1. Die Kulturflatrate ist unfair, weil Verbraucher für etwas bezahlen, was sie gar nicht nutzen.
2. Die Kulturflatrate entzieht gerade den neuen digitalen Geschäftsmodellen die ökonomische Basis.
3. Die Kulturflatrate führt zu einer unverhältnismäßig hohen Belastung aller Konsumenten und benachteiligt sozial Schwache.
4. Die Kulturflatrate erfordert den Aufbau eines gigantischen Bürokratie- und Verwaltungsapparates.
5. Die Kulturflatrate verflacht die Kultur.
6. Die Kulturflatrate nimmt Urhebern und Künstlern das Recht über die Verwendung ihrer Werke selbst zu bestimmen.
7. Die Kulturflatrate widerspricht den ökonomischen Prinzipien unserer Gesellschaft.
8. Die Kulturflatrate verstößt gegen international geltendes Urheberrecht.
9. Die Kulturflatrate führt zu einer Entwertung des geistigen Eigentums.
10. Die Kulturflatrate wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.
Der Basler Experte für den digitalen Musikmarkt Gert Leonhard fordert übrigens, dass sich die Musikindustrie der Diskussion um ein Flatrate-Modell für Onlinemusik stellen müsse, um sich nicht selbst zu überleben (JavaScript-Link: Leonhardt). Auch andere Experten stehen der Kulturflatrate aufgeschlossen gegenüber (JavaScript-Link: Heise).